|
Runen Symbole des Älteren Futharks
Die erste Aett

|
Fehu:
Laut: "F"
wörtlich: "Vieh"
Als erste Rune der ersten Runengruppe steht sie für den Beginn. Sie
entspricht dem ersten Buchstaben des hebräischen, griechischen und
gotischen Alphabets.
Nach der altnordischen Mythologie leckte die himmlische Urkuh Audhumla zu
Beginn der menschlichen Existenz an einem Salzblock, aus dem Buri, der
Vater des Menschengeschlechts hervorging.
Auf der irdischen Ebene bezeichnet Fehu den beweglichen Reichtum, denn die
Herdenbesitzer des alten Europas maßen Wohlstand an der Stückzahl ihres Viehbestandes.
Heute bezieht sich Fehu hauptsächlich auf Geld und Ansehen. Sie ist die
Rune der Macht und Kontrolle.
Wohlstand zieht jedoch auch Verantwortung nach sich. Reichtum kann Habgier
und Neid provozieren. |

|
Uruz:
Laut: "U"
wörtlich: "Auerochse"
Sie steht für den urtümlichen Auerochsen, der wegen seiner massigen
Gestalt, seiner Stärke und den mächtigen, hoch geschwungenen scharfen
Hörnern gefürchtet und verehrt wurde.
Die Form der Rune repräsentiert die Hörner des Auerochsen, einer heute
ausgestorbenen Tierart. Uruz symbolisiert die ungezähmte Stärke des
Urochsen, die grenzenlose Kraft des Universums. Vor allem aber steht sie
für innere Stärke, Lebenskraft und Ausdauer. |

|
Thurisaz:
Laut: "Th"
wörtlich: "Schutz"
Als Dorn symbolisiert sie die Widerstandskraft, beispielsweise in Form des
Dornstrauchs oder der gewaltigen Erdriesen (thurs oder moldthurs).
Dornen schützen eine Pflanze in passiver Weise; sie schrecken die
Angreifer ab. Ähnlich kanalisiert die Rune Thurisaz abwehrende Kräfte und
kann eine plötzliche Veränderung bewirken. Sie ist die willentliche Kraft
des Zeugungsprinzips, die männliche kreative Energie in Aktion.
Wirkungsvoll eingesetzt kann sie Ereignisabläufe verändern. Thurisaz
bedeutet Verteidigung und Angriff, je nach dem wie die Rune verwendet
wird. |

|
Ansuz:
Laut: "A"
wörtlich: "Esche"
Ansuz ist die Rune der göttlichen Kraft; die Gottesrune. Sie symbolisiert
den göttlichen Atem, der die menschliche Existenz antreibt. Ansuz ist das
Göttliche im Menschen, die kontrollierende Energie des Bewusstseins und
aller intellektuellen Aktivitäten. Die Rune ist nach der Esche benannt,
einem der wichtigsten heiligen Bäume der nordischen, insbesondere der
altnordischen Tradition.
Die Esche ist der Weltenbaum Yggdrasil, die kosmische Achse, die alle
Schöpfungswelten verbindet. Sie ist das Symbol für Stabilität. |

|
Raidho:
Laut: "R"
wörtlich: "Rad"
Sie steht für das Rad, als auch für die durch das Rad verursachte
Bewegung. Im übertragenen Sinne steht sie für die Vehikel, mit denen wir
ein Ziel erreichen. Da ein Fahrzeug ohne Weg sinnlos ist, versinnbildlicht
Raidho auch einen Weg oder Vorgang. Sie ist die Rune der Riten und
Zeremonien, der Ereignisse, die sich nach vorherbestimmten Prinzipien und
Plänen vollziehen. Raidho ermöglicht uns, Energie effektiv zu
kanalisieren. |
 |
 |
Kenaz:
Laut: "K"
wörtlich: "lodernder Brand"
Die Kenaz Rune bringt Licht ins Dunkle, auch auf der symbolischen Ebene,
wo sie das Licht des Wissens bringt. Sie ist die Rune des Lehrens und
Lernens.
Sie kann auf verschiedene Weise geschrieben werden. Die üblichste Form ist
der Winkel (links) oder als ein Zweig, der aus einem geraden Stamm
herauswächst (rechts).
Wie das Feuer repräsentiert die Rune das Vermögen, etwas zu schmieden,
womit die Transformation zu etwas Neuem gemeint ist. So kann aus einem
Ausgangsmaterial mit Hilfe des menschlichen Bewusstseins etwas
strukturiertes entstehen. |

|
Gebo:
Laut: "G"
wörtlich: "Geschenk"
Sie ist das x-förmige heilige Zeichen, die verbindende Rune, die die
Beziehung zwischen Menschen oder Gottheiten symbolisiert. Die Rune
versinnbildlicht die Einheit zwischen Gebenden und Nehmenden, schafft
Ausgleich und Harmonie. Sie verleiht Kraft sich mit anderen Menschen zu
verbinden.
Gebo verbindet die Welt der Menschen mit der Welt der Götter.
Des Schreibens unkundige Menschen unterzeichnen ein Dokument mit der Gebo-Rune.
Es gibt zwei Arten die Rune zu benutzen: Erstens, wenn wir das
Gebende-Prinzip meinen, dann werden zwei gekreuzte Striche geschrieben.
Zweitens, wenn wir das Verbindende-Prinzip meinen, dann werden zwei
gewinkelte Striche geschrieben: > und <. In horizontaler Form
bedeuteten diese beiden Zeichen die Verbindung von zwei Menschen auf
gleicher Ebene. In vertikaler Form sind sie die Verbindung zwischen
Mensch und höheren Kräften. |

|
Wunjo:
Laut: "W"
wörtlich: "Freude"
Wunjo bedeutet Freude, diesen schwer fassbaren Zustand der Harmonie.
Freude entsteht, wenn wir uns mit Dingen in Harmonie befinden. Sie steht im
Mittelpunkt der Gegensätze, ist die Rune der Zusammengehörigkeit der
gemeinsamen Ziele und des Wohlgefühls. Sie hilft uns, unseren wahren
Willen zu erkennen und zeigt uns harmonische Wege des Handels auf. |
Die zweite Aett

|
Hagalaz:
Laut: "H"
wörtlich: "Hagelkorn"
Hagalaz ist mit dem Winterbeginn verbunden, ist eisig und beengend. Hier
herrscht das Prinzip der Transformation. Grüne Felder verwandeln sich im
Nu zu weißen Meeren. Durch das Schmelzen kommt es zu einer
Rücktransformation. Die Farben der Landschaft erscheinen wieder.
Auf der persönlichen Ebene ist Hagalaz die Rune des Unbewussten. Auf der
übergeordneten Ebene liegt Hagalaz an der Wurzel der menschlichen
Existenz. Sie ist eine der Hauptrunen von Örlog, dem existentiellen
Grundgesetz, nach dem die Ereignismuster der Vergangenheit formend auf die
Gegenwart einwirken. |

|
Naudhiz:
Laut: "N"
wörtlich: "Not"
Sie symbolisiert die beiden Holzbalken, die früher zum Entfachen des
Notfeuers dienten, einem mächtigen Ritualfeuer, das nur in Zeiten größten
Unglücks angezündet wurde.
Naudhiz steht für einen Mangel an Dingen. Wie Hagalaz ist auch Naudhiz
eine Rune der Veränderung, sie hat aber eher einen behindernden Charakter.
Sie kann grosse Energien in der Not aktivieren, aber auch nur dann! Wenn
man die Naudhiz Rune benutzt sollte man auf jeden Fall die Regel "Kenne
Dich selbst" beachten. |

|
Isa:
Laut: "I"
wörtlich: "Eis"
Ihre Form entspricht der eines herabhängenden, starren Eiszapfens. Die
Isa-Rune versinnbildlicht Statik und Gegenwart. Sie symbolisiert das
Ende jeder Aktivität. Eis ist Wasser in festem Zustand.
Isa steht für Verzögerung oder Unterbrechung von Fortschritt. Sie kann
aber auch für unerbittliche Prozesse, gegen die wir Machtlos sind, stehen. |

|

|
Jera / Jara:
Laut: "J"
wörtlich: "Jahr"
Sie bezieht sich auf das Jahr oder die Jahreszeiten, also auf die Zyklen
des menschlichen Lebens. Sie ist die Rune der Vollendung zum richtigen
Zeitpunkt. Wir können nur dann reich ernten, wenn wir zur richtigen Zeit
gut gesät haben.
Die Jera-Rune kann als aufrechter Stamm mit umschließender Raute
dargestellt werden, eine Schreibweise, die Stabilität symbolisiert. So
steht sie für die kosmische Achse, die von den vier Jahreszeiten flankiert
wird. Die zweite Schreibweise der Rune sind zwei winkelförmig versetzte
Schriftzeichen, die sich nicht berühren. Die dynamische Form von Jera
drückt die Veränderung zur Vervollkommnung aus. |

|
Eihwaz / Eiwaz:
Laut: "EO"
wörtlich: "Erbe"
Sie ist eine der wirkungsvollsten Runen und repräsentiert den Eibenbaum
(Taxus baccata). Alte Runenmagier schnitten Stäbe aus Eibenholz. Da die
Eibe einerseits äußerst langlebig ist, andererseits aber auch sehr giftig, verfügt sie
sowohl über die Kräfte de Lebens (Regeneration) als auch über die des Todes.
Manche alten Eiben erneuern sich beim Absterben durch Tochterbäume, die aus
ihrem verfallenen Inneren wachsen- ein Beispiel für die Langlebigkeit und
Regenerationskraft der Eibe: Aus der so genannten "blutenden Eibe" fließt
rotes Harz. Blutige Eiben gelten als heilende heilige Bäume.
Die Eibe hat aber auch eine andere Seite: Ihre Wurzeln, Rinde, Blätter,
Früchte und Harze sind extrem giftig. Deshalb trägt die Rune auch den
Beinamen "Todesrune". |

|
Perdhro:
Laut: "P"
wörtlich: "Geburt"
Die übliche Deutung ist die eines "Würfelbechers" zum Werfen oder Losen.
Andere mögliche Deutungen sind Figur oder Spielstein. Als Spielstein
stellt die Rune die Wechselwirkung zwischen der persönlichen
Willensfreiheit und den Zwängen des Lebens dar. Bei einem Spiel stehen das
Spielbrett und die Regeln bereits fest. Abgesehen davon sind die einzelnen
Spielzüge aber frei. Der Spielverlauf hängt ganz vom Können der Spieler
ab, sofern kein Zufallsmoment vorhanden ist.
Perdhro ist auch die Rune des Gedächtnisses und der Erinnerung, der
Problemlösung und des geheimen Wissens. Sie ermöglicht den Zugang zum
Wissen und den Geheimnissen der Welt. |

|
Eihaz:
Laut: "Z"
wörtlich: "Schutz"
Schutzrune. Ihre Form symbolisiert die gewaltige Widerstandskraft des
Elches. Beim Anblick des Geweihes wagt kein Feind einen Angriff. In der
Runenmagie ist sie das wirkungsvollste Zeichen der Verteidigung, das alles
Übel abzuwehren vermag. Sie kann auch für den persönlichen Schutz genommen
werden. Eine Visualisierung rund um den Körper schützt wirksam vor allen
physischen und psychischen Angriffen. Sie kann auch zum Schutz von
materiellen Dingen benutzt werden. |

|
Sowulo:
Laut: "S"
wörtlich: "Stärk,. Sonne"
Sie ist ebenso wie Elhaz eine sehr kraftvolle Rune, die die Kraft der
Sonne symbolisiert. Sie steht aber nicht nur für Energie, sondern auch für
Sonnenlicht. Im übertragenen Sinne steht sie auch für die transzendente
Kraft, die wir zur Ereichung unserer Ziele brauchen. Ihre Form ähnelt
einem Blitz, aber sie repräsentiert diesen nicht. Dafür steht die
Ziu-Rune. Sowulo widersteht den Kräften des Todes und des Zerfalls, sie
kündigt den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit an. |
Die dritte Aett

|
Teiwaz:
Laut: "T"
wörtlich: "Gott"
Sie ist die namensgebende Rune für den Dienstag. Die altnordische Legende
erzählt, dass der Gott Teiwaz seine rechte Hand opferte, damit der
gefährliche, die kosmische Ordnung störende Fenriswolf gefesselt werden
konnte. Somit ist die Teiwaz Rune, die Rune, der positiven Aktivität. Aber
man bedenke, dass man für den Erfolg ein persönliches Opfer bringen muss.
Was weiterhin auffällt, dass ihr Aussehen einem Pfeil gleicht. |

|
Berkana:
Laut: "B"
wörtlich: "Birke"
Ihre Form repräsentiert die Brüste der Erdmutter, deren alter Name Nerthus
ist. Die Birke hat eine weiße Rinde, weshalb sie traditionell mit der
Reinigung assoziiert wird. Sie war der erste Baum, der sich nach der
Eiszeit wieder auf der Erde niederließ. Daher kann sie auch mit
Regeneration oder dem Frühling verbunden werden. Sie ist die Geburtsrune,
wirkt sich aber auch auf alle anderen weiblichen Belange positiv aus. In
der Volkstradition werden für den Besen Birkenzweige verwendet, um Unglück
wegzufegen. Berkanas Zahl ist die 18, welches die Verdoppelung der 9 ist,
somit Symbol der Vollendung und des Neubeginns auf einer anderen, höheren
Ebene. Sie bezeichnet die Stelle, wo die Urgesetze der Existenz festgelegt
wurden und die Bühne des Lebens steht. |

|
Ehwaz:
Laut: "E"
wörtlich: "Pferd"
Ihre Form ist das Ideogramm für Pferd. Im damaligen Europa stand das Pferd
an sehr hoher Stelle. Sie waren die Tier verschiedener Götter. Heilige
Pferde zieren die Tempel in Pommern, Sachsen und England. Die Pferde-Rune
symbolisiert die Festigung eines Bandes, ähnlich der Einheit zwischen
Pferd und Reiter, doch auch in zwischenmenschlichen Beziehungen. Ehwaz
verlangt die aufrichtige Absicht, eine Sache unmittelbar zu Ende
zubringen. Das Pferd ist aber auch "Mittel", um von einer Stelle zur
anderen zu gelangen: Sie verbindet den Anfang mit dem Ende. Ehwaz gibt den
nötigen Antrieb, um eine begonnene Sache bis zum Ende durchzuhalten. |
 |
Mannaz:
Laut: "M"
wörtlich: "Mensch, Mann"
Die Rune repräsentiert die Grundeigenschaften, über die alle Menschen
verfügen. Ihre Form steht für das archetypische Wesen des Menschen, das
wir als Abbild aller Existenz erkennen. Mannaz versinnbildlicht die soziale
Ordnung. Die Form der Rune spiegelt den Gedanken gegenseitiger
Unterstützung wieder. Sie kann in sozialen Belangen benutzt werden. Eine
weitere Bedeutung von Mannaz ist "Baum". Nach skandinavischen
Überlieferung stammen die ersten Menschen von den Bäumen ab; Askr, der
erste Mann von einer Esche; Embla, die erste Frau von einer Ulme. |
 |
Laguz:
Laut: "L"
wörtlich: "Wasser"
Diese Rune versinnbildlicht Wasser in seinen vielen Formen. Da Wasser etwas
Fließendes ist, repräsentiert Laguz "Flüssiges". Sie ist Symbol für die
Kraft der Gezeiten und Wasserläufe. Laduz demonstriert das in vielen Runen
wirkende Gleichnis der Einheit der Gegensätze. Ohne Wasser können wir nicht
leben, im Wasser jedoch auch nicht. Die Rune repräsentiert die sich organisierende
Lebenskraft. Das Wachstum verläuft aber nicht kontinuierlich, sondern vollzieht
sich in Zyklen. |
|
Inguz / Ingwaz:
Laut: "NG"
wörtlich: "Licht"
Sie ist ein Symbol für Licht. Die Rune kann auf zweierlei Weise
geschrieben werden: In einer geschlossenen Form (wie das "Karo" auf der
Spielkarte) als Symbol des inneren Feuers. Es kann an Mauerwerken
traditioneller Gebäude in Nordeuropa gefunden werden. Oder in der nach
außen offenen Form, mit aufgespreizten Linien als Zeichen der grenzenlosen
Ausdehnung des Lichts. Wie auch die Rune Teiwaz. repräsentiert die Rune
Inguz einen göttlichen Namen. Er ist der Gemahl der Erdmutter, der Göttin
der Fruchtbarkeit. Er steht für die männliche Fruchtbarkeit und der
häuslichen Feuerstelle. Inguz ist ein Schutzzeichen. |
 |
Dagaz:
Laut: "D"
wörtlich: "Tag"
Ihre Form repräsentiert das stabile Gleichgewicht zwischen Licht und
Dunkelheit. Dagaz ist die Rune des Tageslichts. Die Form drückt die
Balance zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Offenheit und
Geschlossenheit, zwischen aufsteigenden und absteigenden Kräften. Außerdem
ist sie eine Schutzrune. Auf der spiritueller Eben erschließt Dagaz den Zugang
zum kosmischen Bewusstsein. |
 |
Othala:
Laut: "O"
wörtlich: "eigenes Land"
Die Bedeutung der Rune liegt im Sinn von Erbe. Dem Erbe einer Familie, eines Clans,
einer Gesellschaft. Die Bedeutung lässt an eine Umfriedung denken, an
etwas das das innere Erbe umfasst. Auf der Symbolebene bewahrt die Rune
den erreichten Zustand. Othala steht am Ende der Runen-Reihe. Am Anfang
steht die Fehu-Rune, die Reichtum bedeutet, der Reichtum muss im Laufe des
Lebens
transformiert werden, bis er vom "materiellen" Reichtum in wahren Reichtum
transformiert wird. Zwischen diesen beiden Aspekten steht das Leben.
Ähnlich wie beim Tarot, wo am Anfang der Narr und am Ende das Paradies
steht, ist es auch im alten Furthark zu sehen. |
|
|